Lageregelseminar

Austausch zwischen Forschung und Industrie über Innovationen aus der Welt der Antriebssysteme und Antriebsregelung.
Freuen Sie sich auf die zweitägige Veranstaltung am 12. und 13. September 2023.

Austausch zwischen Forschung und Industrie

Nachdem das Lageregelseminar 2021 nach langjähriger Pause erneut sehr guten Zuspruch fand, wird im Jahr 2023 eine weitere Auflage am Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) angeboten.
Auf der zweitägigen Veranstaltung geben unsere Referenten aus Industrie und Forschung einen spannenden Überblick zu aktuellen Forschungsergebnissen und Entwicklungen aus den Bereichen der Robotik, Antriebs- und Maschinentechnik und der Additiven Fertigung. Hierfür werden anwendungsnahe und praxisbezogene experimentelle Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.
Industrie- und Seilrobotik

Welche innovativen Methoden existieren, um die Genauigkeit und Dynamik von Robotern zu steigern?
Wie kann der Automatisierungsgrad von Produktionsprozessen durch die Robotik erhöht werden?

Antriebs- und Maschinentechnik

Mittels welcher konstruktiver, regelungstechnischer und aktorischer Methoden können hochleistungsfähige Antriebssysteme entwickelt und dadurch die Produktivität und Bearbeitungsqualität von Werkzeugmaschinen verbessert werden?

Additive Fertigung

Welche Chancen entstehen durch die Nutzung der Additiven Fertigung in der Produktion?

Industrie-Experten

Tauschen Sie sich mit anderen Experten der Branche aus und erweitern Sie Ihr persönliches Netzwerk.

Programm

Alexander Verl
Institutsleitung, ISW

Prof. Dr.-Ing. Alexander Verl
erwarb 1991 den Dipl.-Ing. der Elektrotechnik von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 1997 promovierte er zum Dr.-Ing. im Bereich Regelungstechnik am Institut für Robotik und Mechatronik (DLR), Oberpfaffenhofen und wurde 2005 zum ordentlichen Professor (Univ.-Prof. W3) an der Universität Stuttgart ernannt. Derzeit ist er ordentlicher Professor und Leiter des Instituts für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) an der Universität Stuttgart.

Christoph Hinze
Leiter Nachwuchsgruppe Grey-Box-Modellierung für die Fertigungstechnik, ISW

Christoph Hinze, M.Sc.
Der Digitale Zwilling in Form dynamischer Modelle findet immer breitere Anwendung in Offline-Fragestellungen, wie der virtuellen Inbetriebnahme oder zum Condition Monitoring. In dynamischen Online-Prozessen der Antriebstechik wird er jedoch bisher kaum genutzt. Probleme hierbei sind der zunehmdende Identifikationsaufwand und das komplexere Reglertuning.
In diesem Vortrag wird als möglicher Weg die Grey-Box-Dynamikmodellierung zum Einsatz an Vorschubantrieben vorgestellt. Dabei werden die Restfehler eines analytischen Modells durch Machine-Learning-Verfahren trainiert und die Modelle zur Vorsteuerung und Regelung eingesetzt. An diversen praktischen Anwendungen wird das Potenzial zur Verbesserung der dynamischen Genauigkeit der Vorschubachsen (Reduktion der Schleppfehler) aufgezeigt und die Integration der Modelle in die echtzeitfähige Steuerung diskutiert.

Christoph Hinze studierte bis 2017 Technische Kybernetik an der Universität Stuttgart und promovierte am Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) der Universität Stuttgart zum Thema “Dynamikstegierung von Kugelgewindetrieben durch Modellbasierte Lageregelung der nachgiebigen Mechanik”. Seit November 2022 leitet er die Nachwuchsgruppe “Grey-Box-Modellierung mechatronischer Systeme” des InnovationsCampus Mobilität (ICM).

Valentin Leipe
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, ISW

Valentin Leipe, M.Sc.
Das bei Zahnstange-Ritzel-Antrieben auftretende Umkehrspiel beeinträchtigt die Positioniergenauigkeit bei indirekter Regelung. Durch die Kompensation des Umkehrspiels kann die Genauigkeit solcher Antriebssysteme wesentlich gesteigert werden. Dazu werden zwei redundante Antriebe elektrisch verspannt. Das Umkehrspiel tritt aufgrund der Verspannung nie in beiden Antriebssträngen gleichzeitig auf. Ein Antrieb ist somit immer kraftübertragend. Diese Eigenschaft wird für eine neuartige Positionsregelung für verspannte Zahnstange-Ritzel-Antriebe genutzt. Zur Regelung wird das Motorsignal des kraftübertragenden Antriebs verwendet, um die Genauigkeit indirekt geregelter Systeme zu steigern.

11:30 - 12:00

Wiebke Zenn
Industriedoktorandin im Bereich Model-Based-Design, TRUMPF SE + Co. KG

Wiebke Zenn, M.Sc.
In der Maschinenbaubranche gewinnt das Thema Condition Monitoring immer mehr an Relevanz. Die Idee der kollaborativen Zustandsüberwachung bietet bei Maschinen mit komplexer Interaktion vieler Komponenten von unterschiedlichen Herstellern neue Möglichkeiten.
Dieser Vortrag zeigt als ein Beispiel dafür einen kollaborativen Ansatz des Maschinenlieferanten TRUMPF mit dem Getriebehersteller WITTENSTEIN zur automatischen Überwachung von Umkehrspiel an Zahnstange-Ritzel-Antrieben. Dabei wird der zu Überwachungszwecken verbaute Beschleunigungssensor im Gehäuse des Getriebes Cynapse genutzt, um während eines Positioniersteps einer Werkzeugmaschine die abtriebsseitige, translatorische Beschleunigung zu erfassen. Durch den Vergleich mit der Beschleunigung des Antriebs kann die Größe des Umkehrspiels ermittelt werden. Das Verfahren wird an Simulationsmodellen in Matlab-Simulink und Experimenten an einer 2D-Laserschneidmaschine getestet und validiert. Anhand der Ergebnisse werden Potentiale und Anforderungen zur Umsetzung solcher kollaborativen Ansätze aufgezeigt.

Wiebke Zenn ist Industriedoktorandin bei der Firma TRUMPF Werkzeugmaschinen in Ditzingen, betreut durch Prof. Melz von der Technischen Universität Darmstadt und dem Fraunhofer LBF. Sie studierte Technische Kybernetik an der Universität Stuttgart und spezialisierte sich dabei auf die Simulation und Regelung mechatronischer Systeme. Seit August 2021 wendet sie dieses Wissen bei der Firma TRUMPF im Bereich Model-Based-Design an. Derzeit arbeitet Wiebke Zenn in dem BMBF-geförderten Forschungsprojekt ProKInect an Methoden zur Fehlerdiagnose von Werkzeugmaschinen mit kooperierenden KI-Agenten.

Oliver Jud
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, ISW

Oliver Jud, M.Sc.
Kugelgewindetriebe sind Maschinenkomponenten, welche zur hochdynamischen und nahezu spielfreien Umwandlung einer rotatorischen in eine translatorische Bewegung eingesetzt werden. Mithilfe umlaufender Kugeln, welche an Spindel und Mutter abwälzen, können auftretende Kräfte mit gutem Wirkungsgrad sowie vergleichsweise geringen Reibeinflüssen übertragen werden. Werden Kugelgewindetriebe zur definierten Positionierung eingesetzt, gilt es außerdem Nachgiebigkeit und Umkehrspiel im Antriebsstrang zu minimieren. Dazu wird die Mutter meist initial stark vorgespannt. Um die Lebensdauer von Kugelgewindetrieben bei gleichzeitig konstantem Betriebsverhalten zu optimieren, kommt der Erhaltung dieser Vorspannkraft eine Schlüsselrolle zu. Bisher ist das Verhalten der Vorspannkraft über die Lebensdauer schwer vorherzusagen und nur indirekt und mit großem Aufwand messbar. Im Rahmen eines aktuell laufenden Forschungsprojektes wird am ISW ein rein mechanischer Ansatz zur belastungsadaptiven Nachstellung der Vorspannkraft erforscht. Dadurch soll die Vorspannung über einen möglichst langen Zeitraum auf nahezu konstantem Niveau gehalten werden, wodurch ein gleichbleibendes Betriebsverhalten und eine gesteigerte Lebensdauer erwartet werden darf.

13:10 - 14:50

14:50 - 15:35

Jonas Hillenbrand
Assistent der Entwicklungsleitung, August Steinmeyer GmbH & Co. KG

Jonas Hillenbrand
Die neue Sensortechnologie Guard Plus hilft die Wartung von Vorschubachsen zu optimieren und ungeplante Stillstandzeiten zu minimieren. Der Hauptvorteil der Lösung liegt in der automatisierten Datenermittlung und Erfassung für eine rechtzeitige Wartung. So lassen sich drohende Schwierigkeiten frühzeitig erkennen und eventuell erforderliche Maßnahmen rechtzeitig einleiten.
Ein Alleinstellungsmerkmal der Sensorik ist die unmittelbare Nähe zum Wälzkontakt des Kugelgewindetriebs und die einzigartige Eigenschaft den Vorspannungsverlust der Komponente direkt zu messen. Jeder Kugeldurchgang ist detektierbar und erlaubt einen Rückschluss auf Funktion und Betriebszustand der Kinematik.
Die zugehörige Software erlaubt eine mühelose Integration in bestehende Maschinensysteme oder den Out-of-the-Box Einsatz als eigenständige Applikation. Mit intelligenten Auswerteansätzen wird eine Überwachung ermöglicht, die kein aufwendiges Training oder eine Anpassungsprogrammierung benötigt.

Oktober 2011 – September 2021
Studium des Maschinenbaus am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Dezember 2016 – Dezember 2021
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Produktionstechnik (wbk) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Abteilung Maschinen-, Anlagen- und Prozessautomatisierung, 76131 Karlsruhe

Januar 2022 – heute
Assistent der Entwicklungsleitung bei August Steinmeyer GmbH & Co. KG, 72458 Albstadt

16:10 - 16:40

Valentin Kamm
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, ISW

Valentin Kamm, M.Sc.
Industrieroboter werden aufgrund ihrer Flexibilität zunehmend auch in der Fertigungstechnik eingesetzt. Um auf die prozessabhängig variierenden Anforderungen an den Industrieroboter reagieren zu können, wurde ein Industrieroboter mit offener Steuerungsarchitektur aufgebaut, der eine Anpassungsfähigkeit in den Steuerungs- und Regelungsstrukturen ermöglicht. Am Beispiel des roboterbasierten Rührreibschweißens wird ein entwickeltes Konzept zur Online-Umschaltung zwischen verschiedenen Reglern validiert.

Arne Wahrburg
Senior Principal Scientist, ABB AG

Dr.-Ing. Arne Wahrburg
Klassische Anforderungen an Industrieroboter wie hohe Qualität und Performance im Sinne von Genauigkeit und Geschwindigkeit spielen weiterhin eine große Rolle. Darüber hinaus gewinnen jedoch Flexibilität und einfache Nutzbarkeit immer mehr an Bedeutung. In diesem Beitrag werden aktuelle Entwicklungen im Bereich der Bewegungssteuerung beleuchtet, welche die gestiegenen bzw. neuen Herausforderungen adressieren. Dies umfasst unter anderem Verfahren zur aktiven Regelung des Drehmomentes am Getriebeausgang, welche die Grundlage für eine einfache Handführung des Arms („Lead-Through“) auch bei kollaborativen Robotern mit hohen Traglasten sind. Ein weiteres Beispiel stellt die kollisionsfreie Bahnplanung dar, die nicht nur eine deutliche Reduktion des Programmieraufwandes ermöglicht, sondern auch zu schnelleren und effizienteren Bewegungen führen kann. Darüber hinaus wird aufgezeigt, wie sich die Bahngenauigkeit durch den Einsatz von zusätzlicher Sensorik und fortgeschrittenen Regelverfahren wesentlich verbessern lässt.

Dr.-Ing. Arne Wahrburg hat an der TU Darmstadt Elektrotechnik und Informationstechnik mit dem Schwerpunkt Mechatronik studiert. Im Jahr 2010 erhielt er für seine Arbeit zur Synchronisierung von Multiagentensystemen den Liebig‐Preis für die beste Diplomarbeit in den Fachbereichen Elektrotechnik und Informationstechnik, Maschinenbau und Bauingenieurwesen. Im Jahr 2013 promivierte er am Institut für Automatisierungstechnik an der TU Darmstadt. Für seine Arbeit im Bereich der modellbasierten Fehlerisolation erhielt er 2015 den Eugen‐Hartmann‐Preis der Gesellschaft für Mess‐ und Automatisierungstechnik von VDI und VDE. Seit 2013 ist er bei ABB am Forschungszentrum in Ladenburg tätig und beschäftigt sich dort vorwiegend mit mechatronischen und regelungstechnischen Problemstellungen in den Bereichen Antriebstechnik und Robotik (Best Application Paper Finalist IFAC SAFEPROCESS Symposium 2015, Best Paper Award International Symposium on Robotics 2020). Seit 2019 ist er Senior Principal Scientist für die Bereiche Robot and Motion Control sowie Robot Learning.

Alexander Verl
Institutsleitung, ISW
Alexander Verl
Institutsleitung, ISW

Prof. Dr.-Ing. Alexander Verl
Neue Entwicklungen und innovative Lösungen in der Produktions- und Automatisierungstechnik werden größtenteils in Form von Software realisiert. Um die damit einhergehende Komplexität zu beherrschen, werden simulationsbasierte Methoden und Digitale Zwillinge eingesetzt. Eine etablierte Methode, um Steuerungssoftware realitätsnah zu testen und abzusichern, ist die Virtuelle Inbetriebnahme. Die Anwendung virtueller Methoden endet heutzutage aber mit dem Produktionsstart. In diesem Vortrag werden die Potenziale der Virtuellen Inbetriebnahme als Bindeglied zwischen der virtuellen und realen Produktion anhand praktischer Beispiele aus aktuellen Forschungsthemen des ISW aufgezeigt und die notwendigen Voraussetzungen werden diskutiert.

Alexander Verl erwarb 1991 den Dipl.-Ing. der Elektrotechnik von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 1997 promovierte er zum Dr.-Ing. im Bereich Regelungstechnik am Institut für Robotik und Mechatronik (DLR), Oberpfaffenhofen und wurde 2005 zum ordentlichen Professor (Univ.-Prof. W3) an der Universität Stuttgart ernannt. Derzeit ist er ordentlicher Professor und Leiter des Instituts für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) an der Universität Stuttgart.

Mahdi Mottahedi
Globaler Manager für Produktentwicklung von eMotoren, AMK Automotive GmbH

Dr.-Ing. Mahdi Mottahedi
Luftfederkompressoren sind ein wichtiger Bestandteil von Nutzfahrzeugen, da sie den Fahrkomfort und die Stabilität gewährleisten. In diesem Beitrag wird die Untersuchung von drehzahlgeregelten Luftfederkompressoren unter Verwendung einer feldorientierten Regelung (FOC) behandelt. Dabei liegt der Fokus auf der Analyse von BLDC-Motoren für Luftfederkompressoren. Es werden die grundlegenden Prinzipien von PMSM-Motoren sowie die PWM-Schaltung von Umrichtern erläutert und verschiedene Steuerungsalgorithmen diskutiert. Dabei werden sowohl sensorbasierte als auch sensorlose FOC-Steuerungen betrachtet. Verschiedene Testfälle mit unterschiedlichen AMK-Motoren und Steuereinheiten werden präsentiert, wobei die Ergebnisse der Druck- und Drehzahlmessungen für jede Konfiguration detailliert analysiert werden. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Drehzahlregelung von Luftfederkompressoren mittels FOC effektiv ermöglicht wird.

Herr Mahdi Mottahedi ist der globale Manager für Produktentwicklung von eMotoren bei der Firma AMK Automotive GmbH. Während seiner beruflichen Laufbahn bei den Unternehmen Bosch und JHEECO hat er erfolgreich eine Vielzahl von Projekten im Bereich Generatoren, Batterieanlasser und elektrische Antriebe geleitet, die bis zur Serienproduktion in verschiedenen Fahrzeugen umgesetzt wurden. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Leitung von Forschungs- und Industrieprojekten und hat sich auf elektrische Maschinen und Antriebselemente spezialisiert. Herr Mottahedi hat seinen Masterabschluss in Simulationstechnologie erworben und anschließend den Doktortitel im Fach Maschinenbau an der Universität Stuttgart erlangt.

10:25 - 10:55

Manuel Zürn
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, ISW

Manuel Zürn, M.Sc.
Im Zuge der Globalisierung wurden viele Sektoren in Billiglohnländer verlagert, was zu effizienten, aber anfälligen Lieferketten führte. Ein Beispiel dafür ist die Produktion von Leitungssätzen, bei der sowohl die Herstellung, als auch die Installation von zeitaufwendigen manuellen Handhabungsschritten geprägt sind. Um eine Automatisierung zu ermöglichen, bedarf es eines komplexen Zusammenspiels aus Robotersteuerung und Sensorik. Das Forschungsprojekt RoboCable widmet sich daher der Untersuchung von Möglichkeiten zur Automatisierung mittels künstlicher Intelligenz. Das ISW ist dabei auf die Sensordatenverarbeitung spezialisiert und fungiert als zentrale Schnittstelle zwischen dem topologischen Leitungssatzmodell, den Sensordaten und der Robotersteuerung. Dieser Vortrag motiviert die Herausforderungen der roboterbasierten Handhabung von verzweigten biegeschlaffen Objekten, zeigt aktuelle Lösungsmöglichkeiten zur Korrespondenzschätzung zwischen Bilddaten und topologischen Modellen und setzt diese in den Kontext der automatisierten Handhabung von Leitungssätzen.

Thomas Reichenbach
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, ISW

Thomas Reichenbach, M.Sc.
Parallele Seilroboter kombinieren die Steifigkeit und Dynamik konventioneller paralleler Roboter mit der Reichweite und Traglast serieller Roboter. Durch den Einsatz von Seilen als antreibende Elemente ergibt sich ein leistungsfähiges, automatisierbares Robotersystem, das modular und flexibel in unterschiedlichsten Bereichen, wie beispielsweise der Handhabungstechnik, Bau- und Lagerlogistik sowie Unterhaltungstechnik, eingesetzt werden kann.
Im Vortrag werden die Herausforderungen und Lösungen bei der Inbetriebnahme und im laufenden Betrieb von Seilrobotern aufgezeigt und erläutert. Weiterhin wird beschrieben wie ein Seilroboter mit industriellen Komponenten aufgebaut und mit standardisierten NC-Programmen bewegt werden kann. Ein wichtiger Baustein hierfür sind echtzeitfähige Softwarekomponenten, die zur Steuerungslaufzeit ausgeführt werden. Diese werden am Beispiel der am Institut aufgebauten Seilroboter beschrieben. Zusätzlich erhalten Sie Einblicke in die Forschungsarbeiten des Instituts, welche die In-Betrieb-Rekonfiguration, die Antriebstechnik bewegter Seile und neuartige hybride Strukturen zur Realisierung einer endlosen Rotationsachse umfassen.

12:05 - 13:25

13:25 - 14:10

Hannes Eberharter
Abteilungsleiter Maschinenbau, Software, Automatisierung und Analytics/Data Science, Künz GmbH

Dr.-Ing. Hannes Eberharter
Eine dezentrale Regelung mittels indirekter Kinematik reicht für hochpräzise Regelungen von Seilrobotern in der Praxis leider nicht mehr aus. Unterschiedliche Seildehnungen und veränderliche Lastverhältnisse sorgen für Ungenauigkeiten bei Positionierungen von Seilrobotern oder kinematisch verwandten Anwendungen. Bauteiltoleranzen und Elastizitäten der Anlage und insbesondere von den Seilen, können große Störungen beim Positionieren hervorrufen.
Bei Spezialdesigns kann es auch zu ungewünschten Schwingungen kommen, welche ein Positionieren erschweren. Bei Anlagen von beispielsweise 200x200x50 m spielt das Lastgewicht eine große Rolle in Bezug auf den Arbeitsraum.
Anwendungen solcher XXL Seilroboter gibt es beispielsweise für das Ausheben von Baggerlöchern mit Schalengreifer oder Schürfkübel.

HTL-Maschinenbau Betriebstechnik in Jenbach, Dipl.-Ing. in Maschinenbau – Mechatronik an der TU-Graz, M.A. in Mathematik – Fokus in Algebra und Differentialgeometrie an der University of California Davis, Ph.D. in Mechanical and Aeronautical Engineerning – Räumliche Kinematik und Robotik an der University of California Davis, PMA (Projekt Management Austria), 8 Jahre als externer Lehrbeauftragter bei der FHV mit dem Fach Applied Robotics, und zuvor zahlreiche Vorlesungen und Übungen an der UC-Davis.

Seit 17 Jahre im Krangeschäft, zuerst 11 Jahre bei Liebherr als Entwickler (Regelungssysteme für Tandemkrane, Antikollisions Systeme, ...), Teamleiter des Mechatronik Teams (Heave Compensation Systeme, MPC Pendeldämpfungen, … ), Forscher in der Vorentwicklung (Be- und Entladen eines Offshoreschiffes mittels Kran bei vollem Seegang), und nun seit über 6 Jahren als Abteilungsleiter bei Künz für die Entwicklung mit den Teams: Maschinenbau, Software, Automatisierung und Analytics/Data Science.

14:45 - 15:15

Daniel Kurth
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, ISW

Daniel Kurth, M.Sc.
Am Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen der Universtität Stuttgart wurde eine innovative Steuerungsplattform für die Laserbearbeitung entwickelt. Auf Basis der Steuerungsplattform wurde eine Lasermaschine mit Steuerungs- und Antriebskomponenten auf industriellem Niveau realisiert, welche die bisherige monolithische Steuerungsarchitektur in der Laserbearbeitung aufhebt und sich durch ihren redundanten Achsverbund auszeichnet. Die CNC-basierte Steuerungsplattform bildet die Ausgangsbasis für vielseitige Optimierungen von Laserprozessen, bei denen Galvanometer-Scanner für die Positionierung des Laserstrahls eingesetzt werden. Mittels der neuartigen Steuerungsarchitektur kann sowohl der Galvanometer-Scanner als auch die Laserquelle direkt mit weiteren Aktoren und Sensoren gekoppelt und synchronisiert werden. Dies ermöglicht beispielsweise die automatisierte Ermittlung von Prozessparametern durch den Einsatz von Methoden des maschinellen Lernens.

Robin Prudlik
Industriedoktorand, Oerlikon Corporation AG

Robin Prudlik, M.Sc.
Eine hohe Produktivität zählt zu den Hauptherausforderungen in der pulverbettbasierten additiven Fertigung von Metallen mittels eines Laserstrahls (PBF-LB/M). Nahezu alle Anlagen nutzen heutzutage einen Faserlaser mit gaußförmiger Intensitätsverteilung (Gaußlaser), mit welchem allerdings zunehmend die Grenzen hinsichtlich der Produktivitätssteigerung – ohne gleichzeitige Einbüße der Bauteilqualität – erreicht werden. Neben der Produktivität gibt es weitere Herausforderungen beispielsweise Risse, Bauteilverzug oder raue Oberflächen, wobei die Ursachen unterschiedlicher Natur entstammen. All diese Herausforderungen mit dem Gaußlaser zu meistern ist nur bedingt innerhalb des ermittelten Prozessfensters möglich.
Der Vortrag gibt einen Einblick in das von der EU geförderte Projekt „Green Additive Manufacturing through Innovative Beam Shaping and Process Monitoring”, kurz InShaPe. Ein Ziel von InShaPe ist die Ermittlung von Strahlformen, die gezielt durch ihre Geometrie und Intensitätsverteilung die oben genannten Herausforderungen lösen.

Robin Prudlik ist Industriedoktorand bei Oerlikon AM in München, betreut durch Prof. Dr.-Ing. Katrin Wudy an der Professur für Laser-based Additive Manufacturing der TU München. Er absolvierte sein Bachelor- und Masterstudium in Maschinenbau an der Universität Stuttgart. Nach einem sechsmonatigen Praktikum mit anschließender Masterarbeit im Additive Manufacturing Campus von BMW ist er seit September 2022 bei Oerlikon AM als Projektverantwortlicher für InShaPe angestellt. Dabei arbeitet er in enger Kooperation mit den Projektpartnern der TUM und EOS an der Prozessentwicklung mit innovativen Strahlformen für das PBF-LB/M.

Organisation

Veranstalter

Galerie

Bilder und Eindrücke aus der Forschung
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Tickets und Preise

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Veranstaltungsort

Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW)
Seminarraum 5.055, 5. OG
Seidenstr. 36
70174 Stuttgart

T: +49  711 685-82769
E: lrs@isw.uni-stuttgart.de
W: www.isw.uni-stuttgart.de

Anfahrt

Das Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen liegt im Stadtzentrum in der Nähe des Hauptbahnhofs.

Aus Richtung München oder Karlsruhe A8, Ausfahrt 52b Stuttgart-Degerloch. Der B27 folgen in Richtung Stuttgart Zentrum. Ab Charlottenplatz weiter auf der Schlossstraße bis Berliner Platz, dann rechts in die Seidenstraße abbiegen.

Ab Stuttgart-Hauptbahnhof mit dem Bus 42 (Richtung Erwin-Schoettle-Platz) bis Haltestelle Rosenberg-/Seidenstraße oder vom Rotebühlplatz/Stadtmitte mit der U4 (Richtung Hölderlinplatz) oder mit dem Bus 43 (Richtung Killesberg) bis Haltestelle Rosenberg-/Seidenstraße.

Ab Stuttgart-Flughafen mit der S2 (Richtung Schorndorf) oder S3 (Richtung Backnang) bis Haltestelle Rotebühlplatz/Stadtmitte, dann Stadtbahn Linie U4 (Richtung Hölderlinplatz) oder mit dem Bus 43 (Richtung Killesberg) bis Haltestelle Rosenberg-/Seidenstraße.

Veranstalter

FISW Forschungs- und Ingenieurgesellschaft für Steuerungstechnik GmbH

Kriegsbergstraße 34
70174 Stuttgart

Bestellungen und Rechnungen bitte an diese Adresse richten.

Organisation

Auskunft und Anmeldung

Maximilian Nistler

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Institut für Steuerungstechnik (ISW)
Seidenstr. 36
70174 Stuttgart
Germany

Valentin Leipe

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Institut für Steuerungstechnik (ISW)
Seidenstr. 36
70174 Stuttgart
Germany

Xenia Günther

Organisation

Institut für Steuerungstechnik (ISW)
Seidenstr. 36
70174 Stuttgart
Germany